Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

Gelöschtes Mitglied 137386

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Das traurige ist ja, dass zwei so große Aktionen ein so hohes Maß an Planung, Organisation, Struktur erfordern, dass Personen, die einen solchen Coup erfolgreich ausführen ganz sicher Talente haben, die auch im bürgerlichen Leben zum Broterwerb taugen würden. Aber durch ihre Kultur (nicht ihre ethnische Kultur, sondern die spezielle Milieukultur solcher Clans) ist es halt keine Option den ordentlichen Weg zu gehen, weil da kannst du halt selbst bei den absoluten Spitzenjobs wo du 100k zum Einstieg bekommst nicht sofort Porsche fahren und Iced Out Roli tragen. Eher nie, weil 100k halt auch lächerlich sind für den Lifestyle, den die wollen.
 
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Damit bin ich wahrscheinlich eher alleine, aber ich finde Gefängnis für Verbrechen, die keinem Menschen körperlichen Schaden zugefügt haben, ziemlich Banane. Gerade bei "Finanzdelikten", ob jetzt Diebstahl, Steuerhinterziehung oder Cum Ex-Geschäfte. Diese Personen sind doch keine akute Gefahr für die Bürger unserer Gesellschaft. Es geht mir nicht um Straffreiheit, die sollen ganz ordentlich zur Kasse gebeten werden und zur Persönlichkeitsbildung gern nen riesen Haufen Sozialstunden machen. Aber Gefängnis erschließt sich mir in solchen Fällen einfach nicht - außer natürlich, der Diebstahl ging mit Gewalt einher; war aber imo hier nicht der Fall, oder?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Jo, damit bist du in der Tat alleine. Warum Strafen sinnvoll sind (oder auch nicht), darüber gibt es ganze Büchereien. Die Quinessenz ist aber: du hast ohne Strafen keine ausreichende spezial- und generalpräventive Wirkung. Stell dir das doch bitte mal praktisch vor: wenns nie in den Knast geht, was hält mich davon ab dauerhaft und stänig Betrugsdelikte zu begehn, beispielsweise ausschließlich mit Falschgeld zu zahlen? Dann werd ich halt erwischt und soll was zurückzahlen. Habe aber nix, weil alles ins Ausland geschafft oder verkonsumiert. Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen und so macht man immer weiter.

Abgesehen davon, dass damit vollends der Rückhalt der Mehrheit der Bevölkerung verloren gehen würde und ein Strafsystem, das von der Bevölkerung nicht mehr mitgetragen wird, führt zur Selbstjustiz.Wie willst du das bitte der Gesellschaft verkaufen, dass Verbrecherabschaum mit Maserati über die Straßen heizt und alle auslacht, weil sie ihr Geld halt gut waschen und man für Vermögensdelikte leider nicht in den Knast kann, während die Krankenschwester morgens um fünf mit 3 Bahnen zu ihrer scheiss Arbeit für 2000 Euro im Monat fahren darf. Wer sich so asozial verhält, der muss leiden und nur übers Geld kriegt man die nicht zum Leiden. (Ja, auch Rache ist ein elementarer Bestandteil des Strafens, gerade auch in einem Rechtsstaat, der sich dadurch auszeichnet, dass er das völlig natürliche und richtige Bedürfnis nach Rache/Sühne des Privatbürgers verstaatlicht und somit n geordnete Bahnen lenkt).
 
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Ist das wieder so ein typischer Fall von heat0r Schnappatmung? Kannst gern den Teil zitieren, wo ich von Straffreiheit geredet habe; der sagt nämlich das genaue Gegenteil ("Es geht mir nicht um Straffreiheit..."). Ich rede von Gefängnis, also davon, jemanden einzusperren und dass ich das nicht einsehe. Ich rede aber direkt auch über Strafen i.S.v. Sozialstunden, das kann man auf dein Beispiel hervorragend anwenden.
Wenn es nur um den Rückhalt in der Bevölkerung geht: Ja mei, das mag sein. Hält einen aber nicht von normativen Diskussionen ab.
 
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@ticor
Ich sehe das anders und finde, dass man gerade solche Leute möglichst lange hinter Gitter bringen muss. Das sind doch allem Anschein nach Karrierekriminelle, die mit ihrem Leben auf absehbare Zeit nichts anderes anfangen werden als Verbrechen zu begehen oder von den Früchten dieser Verbrechen zu leben.
Ich bezweifle gerade bei so Clanmitgliedern nicht, dass die ohne weiteres auch jemanden umbringen würden, wenn es ihrem Zweck dient.

Resozialisierung ist bei solchen Leuten doch oft per Definition ausgeschlossen, weil sie niemals ordentlich sozialisiert wurden. Die wachsen halt in Familien auf, wo Kriminalität der Beruf ist.

Darum gilt für mich hier: Maximal lange aus dem Verkehr ziehen und dann als Bewährungsauflage eine strenge Kontaktsperre zum kriminellen Milieu.

Dazu sollte man die Sicherheitsbehörden personell und finanziell so ausstatten, dass sie den Hintermännern permanent am Arsch hängen und deren Wirken dadurch wenigstens erschwert oder sogar eingedämmt wird, weil sie wissen, dass sie sonst dran sind.

Etwas anderes ist aufrechten Bürgern imo kaum vermittelbar.

Was die Straftat selbst angeht: Mir wayne, ob da jetzt 100 oder 56 Diamanten aus dem 18. Jahrhundert in der Vitrine liegen.


@Heator
Man braucht imo schon andere Eigenschaften, um täglich einen anspruchsvollen Job gewissenhaft auszuführen, als ab und zu mal einen schweren Diebstahl zu begehen.

Wie viel Organisation dazu jetzt genau nötig ist, werden wir wohl nie erfahren.

Man muss afaik (leider) auch nicht super brainy sein, um sowas durchzuziehen, weil selbst als extrem Anspruchsvoll geworbenen Sicherheitssysteme zum Teil gegen Brute Force versagen.
Hier ist es afaik in etwa so gewesen: Die Täter mussten ein Fenstergitter beseitigen und das Sicherheitsfenster dahinter aufstemmen. Dabei wurde der erste Alarm ausgelöst. Dann ein weiterer über Bewegungsmelder und ein dritter, als sie mit Ächsten die Panzerglasvitrinen zertrümmert haben.
Der Alarm ging beim Sicherheitsdienst ein. Der hat nachgeschaut und die Polizei in dem Moment angerufen, wo er die Täter über die Kameras im Blick hatte. Die Polizei traf fünf Minuten später am Tatort ein und die Täter waren weg.

Solche Sicherheitssysteme scheinen einzig darauf zu setzen, dass die passive Sicherung jedem Täter lange genug aufhält, bis die Polizei da ist - was augenscheinlich nicht funktioniert, wenn die Täter genug Hardware und Willen mitbringen.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Ist das wieder so ein typischer Fall von heat0r Schnappatmung? Kannst gern den Teil zitieren, wo ich von Straffreiheit geredet habe; der sagt nämlich das genaue Gegenteil ("Es geht mir nicht um Straffreiheit..."). Ich rede von Gefängnis, also davon, jemanden einzusperren und dass ich das nicht einsehe. Ich rede aber direkt auch über Strafen i.S.v. Sozialstunden, das kann man auf dein Beispiel hervorragend anwenden.
Wenn es nur um den Rückhalt in der Bevölkerung geht: Ja mei, das mag sein. Hält einen aber nicht von normativen Diskussionen ab.

Naja das ist ein Fall von realistischer Situationsbeschreibung. Was hast du denn sonst für "Strafen" im Sinn? Über Geld kriegst du die nicht, das garantiere ich dir. Die beziehen alle Hartz4. Was willst du sonst für Strafen? Bisschen Sozialtherapie? Cooler Plan. Wie genau willst du die generalpräventive Wirkung herstellen? Wie willst du für Sühne sorgen? Sozialstunden? Bitte. Dann haben die Rücken, Migräne, oder sie kommen einfach nicht. Was willst du tun? Das böse Gefängnis gibts bei dir ja nicht mehr für nicht-Gewaltverbrechen. Du nimmst damit dem Staat das einzig wirklich scharfe Schwert und machst ihn endgültig und vollständig zum zahnlosen Tiger und lächerlich (und diese Leute nehmen den Staat eh schon nicht wirklich ernst, weil bereits die vorhandenen Strafen lächerlich sind. Das sind Menschen, die nur Gewalt und Schläge in die Fresse verstehen, weil sie so aufgezogen wurden).

Wie gesagt, dein Gedanke ist natürlich nicht neu, sondern wurde von zugekifften Hippies in den 60ern bis zum Erbrechen diskutiert (so wie die grundsätzliche Abschffung von Gefängnissen, weil mimimi voll unmenschlich), er ist halt nur schlecht, weshalb er zum Glück nie in die Tat umgesetzt wurde.
 
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Wie gesagt, ich würde denen Sozialstunden aufbrummen und andere solcher Maßnahmen. Wer dagegen verstößt kann natürlich trotzdem noch in den Knast kommen, muss ja nicht ganz vom Tisch sein. Und keine Ahnung, was du immer noch mit der Bevölkerung ankommst: Wenn die für chemische Kastration von Pädophilen wären, ist das dann auch gut? Mag sein, dass andere da ein anderes Unrechtsbewusstsein haben, ich kann ja in dem Rahmen nur mein eigenes schildern. Und da würde ich solche Leute, außer andere Maßnahmen sind erschöpft, eben nicht in den Knast schicken.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Wie gesagt, ich würde denen Sozialstunden aufbrummen und andere solcher Maßnahmen. Wer dagegen verstößt kann natürlich trotzdem noch in den Knast kommen, muss ja nicht ganz vom Tisch sein. Und keine Ahnung, was du immer noch mit der Bevölkerung ankommst: Wenn die für chemische Kastration von Pädophilen wären, ist das dann auch gut? Mag sein, dass andere da ein anderes Unrechtsbewusstsein haben, ich kann ja in dem Rahmen nur mein eigenes schildern. Und da würde ich solche Leute, außer andere Maßnahmen sind erschöpft, eben nicht in den Knast schicken.

Natürlich wäre ich dafür, das ist eine sehr gute und erfolgversprechende Maßnahme. Warum sollte ich dagegen sein? Wegen der Rechte von Sexualverbrechern? LOL. Ich habe auch nicht das geringste Problem mit der Todesstrafe - das einzige, was dagegen spricht und warum ich im Ergebnis doch dagegen bin, ist die Fehlbarkeit von Urteilen. Daher bin ich grds. gegen unumkehrbare Strafen. Aber wenn man einen Weg hätte um mit 100%iger Sicherheit die Schuld festzustellen, dann wäre ich absolut für Guillotine für alle die mehr als 3 Verbrechen (Verbrechen = schwere Straftat mit nicht weniger als 1 Jahr Knast Mindeststrafe) begehen. Und Sozialstunden? Sozialstunden für Clanmitglieder, wirklich, Witz des Tages :top: Wie gesagt, Strafen müssen abschrecken und nicht lächerlich sein.
 
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@ticor
Ich sehe das anders und finde, dass man gerade solche Leute möglichst lange hinter Gitter bringen muss. Das sind doch allem Anschein nach Karrierekriminelle, die mit ihrem Leben auf absehbare Zeit nichts anderes anfangen werden als Verbrechen zu begehen oder von den Früchten dieser Verbrechen zu leben.
Ich bezweifle gerade bei so Clanmitgliedern nicht, dass die ohne weiteres auch jemanden umbringen würden, wenn es ihrem Zweck dient.
Sorry, aber was ist denn das für ein Rechtsverständnis? Ich glaube die würden auch jemanden umbringen, also möglichst lange in den Knast mit denen? Auch wenn die in dem Falle mit nem Scheiß Brecheisen ein Gitter, ein Fenster und 2 Vitrinen aufgebrochen haben? Mich überzeugen eure Argumente leider halt auch null, daher bleiben wir wohl bei "agree to disagree".
Bestrafung von Kriminellen ist ein großes Spektrum und Gefängnis sollte aus meiner Sicht vorbehalten sein für Menschen, die eine Gefahr für andere Menschen darstellen bzw. als absolut letzte Maßnahme; nicht mehr und nicht weniger. Wenn es also ein Karierrekrimineller ist, wird er so oder so im Gefängnis landen. Wenn er gegen seine Sozialstunden verstößt und sich da uneinsichtig zeigt: von mir aus. Aber ansonsten sehe ich nicht, was es uns als Gesellschaft bringt diese Menschen im Gefängnis zu parken.
 
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Wie gesagt, ich würde denen Sozialstunden aufbrummen und andere solcher Maßnahmen. Wer dagegen verstößt kann natürlich trotzdem noch in den Knast kommen, muss ja nicht ganz vom Tisch sein. Und keine Ahnung, was du immer noch mit der Bevölkerung ankommst: Wenn die für chemische Kastration von Pädophilen wären, ist das dann auch gut? Mag sein, dass andere da ein anderes Unrechtsbewusstsein haben, ich kann ja in dem Rahmen nur mein eigenes schildern. Und da würde ich solche Leute, außer andere Maßnahmen sind erschöpft, eben nicht in den Knast schicken.

Das ist slippery slope Argumentation. Nur weil wir dem "Pöbel" nicht in letzter Konsequenz folgen, kann man dessen Ansichten nicht einfach komplett ausklammern. Ein Staat ist darauf angewiesen, dass dessen Bevölkerung ein Grundvertrauen in das Justizsystem hat, ansonsten geht über kurz oder lang alles den Bach hinunter (-> Selbstjustiz). Ich würde intuitiv sagen, andauernde Clankriminalität trägt zu einer langsam Erodierung dieses Vertrauens bei (muss aber auch zugeben dass ich da jetzt keine Daten parat habe). Laschere Strafen dürften dies eher beschleunigen, zumal es für kriminelle Geister eben wirklich leicht ist, sich um Sozialarbeit herumzudrücken oder dem Vorgesetzten das Leben derart schwer zu machen, dass er freiwillig auf eine starke Durchsetzung verzichtet.

Wenn es hier um Ersttäter mit guter Sozialprognose (Jugendlicher aus gutem Hause klaut, weil er cool sein will) gänge, würde ich dir zustimmen (und die Richter tun dies meist ohnehin schon), aber diese Typen? Die werden solange sie auf freiem Fuß sind immer weiter machen. Der hat weiter gemacht, obwohl er bereits zum Gefängnisaufenthalt verdonnert wurde! Der hört erst auf, wenn er hinter Gittern ist. Mit etwas Glück will er in einigen Jahren Familie etc., sodass er dann mehr Motivation hat, frei zu bleiben. Halte aber selbst das für unwahrscheinlich.
 
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Ich hab nicht speziell an diesen Fall gedacht, sondern eher allgemein geredet. Das beziehe ich auf einen Würstchenuli genauso, der fleißig Steuern hinterzieht. Klar muss auch der Wunsch der Bevölkerung berücksichtigt werden, aber ich weiß gar nicht, ob der (allgemein gesprochen) so unveränderlich n Stein gemeißelt ist. Dass Clankriminalität und das damit einhergehende Gefühl, dass diese Kreise sich außerhalb unseres Rechtssystems bewegen, ein Problem für das Gerechtigkeitsempfinden darstellen, kann ich auch verstehen; das würde ich nochmal gesondert betrachten. Wie gesagt muss da auch Gefängnis nicht vom Tisch sein bei Fällen, die offensichtlich nicht lernen wollen.
Und was die Sozialarbeit angeht: Die ist momentan ja auch gar nicht auf sowas vorbereitet, weil da nur jugendliche Ersttäter hinkommen und trotzdem allen auf der Nase rumtanzen. Hier müsste dann also schon was reformiert werden. Aber das ist ja durchaus was, was bei genug Willen in der Gesellschaft änderbar wäre.
 
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Sorry, aber was ist denn das für ein Rechtsverständnis? Ich glaube die würden auch jemanden umbringen, also möglichst lange in den Knast mit denen? Auch wenn die in dem Falle mit nem Scheiß Brecheisen ein Gitter, ein Fenster und 2 Vitrinen aufgebrochen haben? Mich überzeugen eure Argumente leider halt auch null, daher bleiben wir wohl bei "agree to disagree".
Bestrafung von Kriminellen ist ein großes Spektrum und Gefängnis sollte aus meiner Sicht vorbehalten sein für Menschen, die eine Gefahr für andere Menschen darstellen bzw. als absolut letzte Maßnahme; nicht mehr und nicht weniger. Wenn es also ein Karierrekrimineller ist, wird er so oder so im Gefängnis landen. Wenn er gegen seine Sozialstunden verstößt und sich da uneinsichtig zeigt: von mir aus. Aber ansonsten sehe ich nicht, was es uns als Gesellschaft bringt diese Menschen im Gefängnis zu parken.
Es hindert sie an der Verfolgung ihrer kriminellen Karriere? Es geht hier um einen jungen Mann, der innerhalb kurzer Zeit zwei schwere Straftaten (Freiheitsstrafe 4,5 und 2,5 Jahre) begangen hat und noch eben vor Haftantritt eine weitere schwere Straftat begeht. Und du willst dem durch Sozialstunden belehren? Das ist so realitätsfern, dass es beinahe unglaubwürdig wirkt.
Wer noch dazu aus so einem Milieu stammt, der dürfte in der Regel mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% rückfällig werden. Die Frage, die sich mir hier eher stellt, ist: Warum sollten wir so jemanden in absehbarer Zeit aus dem Gefängnis entlassen? Er hat seine totale Verachtung für unsere Rechtsordnung bewiesen und damit imo für eine lange Zeit das Recht verwirkt, hier frei leben zu dürfen.

Und was hat meine persönliche Einschätzung, dass solche Leute prinzipiell auch gewaltbereit sind, mit meinem Rechtsverständnis zu tun? Das eine ist eine Unterstellung, die sich darauf gründet, dass diese Kerle in einem gewaltbereiten Milieu unterwegs ist und hat wenig mit meiner Rechtsauffassung zu tun, dass wiederholte schwere Straftäter, bei denen kaum eine Aussicht auf sozialverträgliches Leben besteht, gern für ihr halbes Leben weggesperrt werden sollen.
 
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Ich hab nicht speziell an diesen Fall gedacht, sondern eher allgemein geredet. Das beziehe ich auf einen Würstchenuli genauso, der fleißig Steuern hinterzieht. Klar muss auch der Wunsch der Bevölkerung berücksichtigt werden, aber ich weiß gar nicht, ob der (allgemein gesprochen) so unveränderlich n Stein gemeißelt ist. Dass Clankriminalität und das damit einhergehende Gefühl, dass diese Kreise sich außerhalb unseres Rechtssystems bewegen, ein Problem für das Gerechtigkeitsempfinden darstellen, kann ich auch verstehen; das würde ich nochmal gesondert betrachten. Wie gesagt muss da auch Gefängnis nicht vom Tisch sein bei Fällen, die offensichtlich nicht lernen wollen.
Und was die Sozialarbeit angeht: Die ist momentan ja auch gar nicht auf sowas vorbereitet, weil da nur jugendliche Ersttäter hinkommen und trotzdem allen auf der Nase rumtanzen. Hier müsste dann also schon was reformiert werden. Aber das ist ja durchaus was, was bei genug Willen in der Gesellschaft änderbar wäre.

Bei Würstchen-Uli ist es so ne Sache. Von ihm bekommt man bestimmt (hoffentlich?) das gestohlene/hinterzogene Geld + einen ordentlichen (für ihn schmerzhaften!) Strafsatz wieder; er hat vermutlich auch genug zu verlieren sodass die Prognose besser ist. Wenn dass der Fall ist, kann ich mit einem Verzicht auf Gefängnisstrafe (oder nur einer kurzen als zusätzlicher "klapps") leben. Das alles unter der Voraussetzung dass es nicht bereits vorherige Vergehen der Art gab. Im Prinzip ist es ja aber (glaub ich) genauso geschehen. Wichtig auch hier: "Der kleine Mann" muss das Gefühl haben, dass man "die Großen" nicht mit Allem davon kommen lässt.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Bei Würstchen-Uli ist es so ne Sache. Von ihm bekommt man bestimmt (hoffentlich?) das gestohlene/hinterzogene Geld + einen ordentlichen (für ihn schmerzhaften!) Strafsatz wieder; er hat vermutlich auch genug zu verlieren sodass die Prognose besser ist. Wenn dass der Fall ist, kann ich mit einem Verzicht auf Gefängnisstrafe (oder nur einer kurzen als zusätzlicher "klapps") leben. Das alles unter der Voraussetzung dass es nicht bereits vorherige Vergehen der Art gab. Im Prinzip ist es ja aber (glaub ich) genauso geschehen. Wichtig auch hier: "Der kleine Mann" muss das Gefühl haben, dass man "die Großen" nicht mit Allem davon kommen lässt.

Genau so ist es. Momentan muss man schon extrem viel auf dem Kerbholz haben, um überhaupt mal einzufahren. Die Regel ist eher das Gegenteil, dass man es immer noch mit einer zweiten, dritten und vierten Bewährung versucht. Dass ein Würstchen-Ulli einfährt passiert in der Realität nur bei Serienwürstchen-Ulli.
 

Deleted_504925

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natürlich, was rechtfertigt denn einen gefangenen zusammenzuschlagen? scheißegal was er gemacht hat. rechtsstaat und so.
wo ziehst du denn da die grenze? beim wem ist denn "ein bisschen aua" ok?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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natürlich, was rechtfertigt denn einen gefangenen zusammenzuschlagen? scheißegal was er gemacht hat. rechtsstaat und so.
wo ziehst du denn da die grenze? beim wem ist denn "ein bisschen aua" ok?

Warum glaubst du ohne jedweder Beweise pauschal den Ausführungen des Angeklagten bzw. seiner Anwälte? Die Justizbeamten haben geschildert - was im Übrigen vom Angeklagten nicht bestritten wurde - dass dieser sich renitent verhalten habe, in der Zelle randaliert, das Klo verstopft und die Kamera beschmiert. Darauf sollten ihm Fußfesseln angelegt werden, wogegen sich dieser zur Wehr setzte, was darin endete, dass er zu Fall gebracht wurde und mit der Seite gegen ein Geländer o.Ä. schlug. Es wurden nicht einmal die eigentlich auch anwendbaren Mittel wie Schlagstöcke o.Ä. benutzt.

Warum nimmst du also pauschal die Perspektive des Angeklagten ein? Gilt die Unschuldsvermutung nicht für Justizbeamte? Rechtsstaat und so ;)
 
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parats'

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Grundsätzlich erscheint mir ein Serienvergewaltiger erstmal seriöser als ein paar dahergelaufene Vollzugsbeamte. Lol.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Man könnte jetzt allerdings auch fragen, warum die scheints pauschal die Perspektive der Gegenseite übernimmst und ein potenzielles Gewaltopfer verhöhnst.

Weil es nicht die Perspektive der Gegenseite ist, sondern bis zum Beweis des Gegenteils davon auszugehen ist. Verhöhnt habe ich niemanden - wenn du meinen leicht sarkastischen Kommentar und die Tatsache meinst, dass mein Mitgefühl mit einem verurteilten Serienvergewaltiger eher gering ist, ja mei, so gehts wohl fast allen Menschen auf der Welt. Für mich hört sich die ganze Geschichte (rein subjektiver Eindruck) danach an, dass die Anwälte hier ne Nummer draus machen wollen um Vorteile für ihren Mandanten zu ergattern. Ich sehe zumindest jetzt erstmal keinen Grund an den Darstellungen der Beamten zu zweifeln, denen ich ganz pauschal auch erstmal mehr vertraue als einem Verbrecher (auch rein subjektiver Eindruck).
 
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Warum glaubst du ohne jedweder Beweise pauschal den Ausführungen des Angeklagten bzw. seiner Anwälte? [...]
Warum nimmst du also pauschal die Perspektive des Angeklagten ein? Gilt die Unschuldsvermutung nicht für Justizbeamte? Rechtsstaat und so ;)
War dir langweilig? Zulange kein Gegenwind im Polizeigewalttopic mehr bekommen? Brauchst mal richtig Widerspruch um klarzukommen? Oder warum fängst du damit an? Was anderes als im Polizeigewalttopic kommt da eh nicht raus und davon gibt es da schon genug.
 
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ach kommt mal klar ihr gutmenschen, da hat heator schon recht, so einem serienvergewaltiger sollte ohnehin der pimmel abgeschnitten werden
 
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Kommt halt nicht so wirklich rational oder überzeugend rüber, wenn man in mehreren Topics "Jede Art von Gewalt ist kategorisch abzulehnen und zu bestrafen" proklamiert und hier dann "Aber in den Fällen meines persönlichen Geschmacks drück ich gerne zwei Augen zu" von sich gibt.

Da hilft dann auch rausreden à la "Hab ich doch gar nicht gesagt! Unschuldsvermutung!" nicht, weil der Tenor unmissverständlich klar war.
 
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ach kommt mal klar ihr gutmenschen, da hat heator schon recht, so einem serienvergewaltiger sollte ohnehin der pimmel abgeschnitten werden
Darum geht es nicht. Wenn die Strafe für Kindervergewaltigen Pimmel abschneiden ist, sei es so. Das macht dann irgendeiner unter klinischen Bedingungen, nicht irgendein eigentlich für Zucht und Ordnung bestellter Mob.
Wenn die Strafe für Kindervergewaltigen Pimmel nebst Gefängnis ordentlich Eins aufs Maul ist, sei es so. Aber bis dahin vollziehen Justizvollzugsbeamte bitte nicht ihre eigene Version von Justiz.
 
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Der Baumangel bei der Lärmschutzwand die letztens wen erschlagen hat war wohl doch schon 2008 bekannt.

https://rp-online.de/nrw/staedte/ko...maengel-an-betonplatten-entdeckt_aid-54832757
Nach Angaben des Landesbetriebs war die improvisierte Konstruktion bereits 2008 im Abnahmeprotokoll für das Bauwerk als Mangel aufgeführt worden. Sie sei nur unter dem Vorbehalt eines statischen Nachweises abgenommen worden, der trotz mehrfacher Aufforderung nicht erbracht wurde.

schon bitter :8[:

Aber auch interessant, dass ich zuvor noch Artikel gelesen hatte, wo die Rede davon war, dass es 2 Routineprüfungen gab, wo der Mangel nicht gefunden wurde. Etwas seltsam, wenn er eh bekannt war.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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China ist über Australien verärgert
Einiges war bekannt: Peking beklagt sich schon lange darüber, dass Canberra aus Gründen der nationalen Sicherheit immer wieder chinesische Direktinvestitionen verbietet. Als ebenso unfreundlich wird der Entscheid gesehen, dass die chinesische Firma Huawei vom australischen 5G-Netz ausgeschlossen wurde. Peking beschuldigt die australische Regierung aber auch, sich in interne chinesische Angelegenheiten einzumischen, weil sie eine internationale Kampagne zu Taiwan, Xinjiang und Hongkong anführe und sich zum Südchinesischen Meer geäussert habe.
Diese Vorwände werden nun fallengelassen. Peking verlangt ultimativ, dass Canberra sein Verhalten ändert. Wenn Australien mit den 14 aufgelisteten Aktivitäten aufhöre, würde dies «zu einer besseren Atmosphäre beitragen», heisst es verklausuliert. Konkret soll die Regierung die Finanzierung eines chinakritischen Think-Tanks stoppen, ebenso «unfreundliche und antagonistische Berichte über China» in den lokalen Medien. Auch für Äusserungen einzelner Parlamentarier macht Peking die Regierung Morrison verantwortlich.
https://www.nzz.ch/international/ch...1588046?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
 

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In Österreich rasten die Studentenvertretungen aus: Weil man nach 2/3 der Regelstudienzeit ein Sechstel des Pensums erfüllt haben muss.

https://orf.at/stories/3191223/

Auf Unverständnis stößt die Einführung einer Mindeststudienleistung bei der ÖH Uni Wien, würde sie Studierende doch mit „unnötigem Effizienzdruck“ belasten. Vor allem für berufstätige Studierende, Studierende mit Betreuungspflichten oder Doppelstudium wie auch für Studienanfänger sei das eine „unhaltbare Zumutung“. Personen, die es also ohnehin bereits schwer an der Universität hätten, würden dadurch vermehrt vom Studieren ausgeschlossen.

Der bildungspolitische Vernichtungskrieg. :rofl2: :rofl2: :rofl2:
 
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Da fehlt selbst mir als ehemaligem Langzeitstudenten jedes Verständnis. :ugly:
 
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In Österreich rasten die Studentenvertretungen aus: Weil man nach 2/3 der Regelstudienzeit ein Sechstel des Pensums erfüllt haben muss.

https://orf.at/stories/3191223/



Der bildungspolitische Vernichtungskrieg. :rofl2: :rofl2: :rofl2:

Immer diese Leier von wegen "Studierende mit Betreuungspflicht" (das betrifft nach meinen letzten Kenntnissen weniger als 1% der Studierenden). Nach allem was ich weiß, gibt es sogut wie keine Anhaltspunkte dafür, dass die ins Studium investierte Zeit mit Nebenjobs oder "Betreuungsaufwand" zusammenhängt*. Die Haupterklärungsvariablen sind das Studienfach (dem Klischee entsprechend landen viele SoWis häufig nur bei der Hälfte des veranschlagten Zeitbudgets) sowie die Ausgestaltung des Stundenplans (kompakte Stundenpläne mit "wenig Lücken" zwischen den Veranstaltungen sind besser für die Studierenden), wobei es einfach generell eine riesige Varianz zwischen den einzelnen Studierenden gibt. Studentenvertretungen kann man bei diesem Thema (und vermutlich auch bei anderen) einfach nicht ernst nehmen, die sind komplett losgelöst von der empirischen Forschung.


*siehe z.B. hier http://rolf.schulmeister.com/pdfs/Workload und Studierverhalten.pdf
 
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In Österreich rasten die Studentenvertretungen aus: Weil man nach 2/3 der Regelstudienzeit ein Sechstel des Pensums erfüllt haben muss.

https://orf.at/stories/3191223/

Der bildungspolitische Vernichtungskrieg. :rofl2: :rofl2: :rofl2:

Mein Güte, da beschweren sich Studenten, die damit vor sich selbst und Altersarmut geschützt werden sollen. Man muss sich das mal überlegen. Ein Bachelor dauert 3 Jahre. Nach 2 Jahren haben diese Studenten nicht mal die Scheine / Leistungen eines einzigen Semesters erbracht. Sprich nach 12 Jahren haben die immer noch keinen Bachelor (wenn sie in diesem Tempo weiter studieren).

Ich meine selbst mit Abitur ist man ungelernter Arbeiter (man hat ja keine Ausbildung, Abschluss o.ä. vorzuweisen). Wollen die denn ernsthaft ihren Master mit 50 machen (bei Studienbeginn mit 20) :ugly: ?
 
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"Ich bin Soziologiestudent im 15. Semester" klingt halt besser als "Ich bin 450€ Jobber"
 
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Das beliebte Argument hier ist afaik, dass jeder Selektionsmechanismus eine zusätzliche Härte gerade für diejenigen bedeutet, die es ohnehin schwerer haben, was dann im Ergebnis die soziale Ungleichheit befördere.

Gerade im Unikontext leugnet man dabei nach meiner Erfahrung allzu gern, dass gerade die, die es schwerer haben, mit der Verantwortung und Eigenständigkeit eines Studiums häufiger überfordert sind.
Imo wäre den meisten davon durch mehr Regeln und mehr Kontrolle eher geholfen als durch weniger.
Da ist mir die hier erwähnte Regel aber noch viel zu sanft und vor allem setzt sie zu spät an. Imo könnte man sowas wie mindestens 10 LP in jedem Semester durchaus verlangen. Wer das reißt, muss ein Beratungsgespräch machen und einen Studienplan für das nächste Semester vorlegen. Wer wieder reißt, fliegt.
 
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Das beliebte Argument hier ist afaik, dass jeder Selektionsmechanismus eine zusätzliche Härte gerade für diejenigen bedeutet, die es ohnehin schwerer haben, was dann im Ergebnis die soziale Ungleichheit befördere.

Gerade im Unikontext leugnet man dabei nach meiner Erfahrung allzu gern, dass gerade die, die es schwerer haben, mit der Verantwortung und Eigenständigkeit eines Studiums häufiger überfordert sind.
Imo wäre den meisten davon durch mehr Regeln und mehr Kontrolle eher geholfen als durch weniger.
Da ist mir die hier erwähnte Regel aber noch viel zu sanft und vor allem setzt sie zu spät an. Imo könnte man sowas wie mindestens 10 LP in jedem Semester durchaus verlangen. Wer das reißt, muss ein Beratungsgespräch machen und einen Studienplan für das nächste Semester vorlegen. Wer wieder reißt, fliegt.

Jo, sagen auch Schulmeister&Metzger (zwei Forscher, die wohl in Deutschland am ausgiebigsten zum Thema Studiums-Workload geforscht haben). Strukturierte Studienpläne und gut geblockte Veranstaltungen helfen gerade den schwächeren Studierenden (auch in psychologischer Hinsicht). Gleiches gilt für regelmäßige "Miniprüfungen", die die Angst vor der großen Prüfung am Semesterebene senken.
 

Gelöschtes Mitglied 683837

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Das hast du das letzte Mal schon verlinkt. Für den Großteil sicher richtig, wäre halt schön, wenn die Organisation die echten Härtefälle in der Realität auch unterstützen würde. Konkret Möglichkeiten im Block / am Stück zu machen allein wäre hilfreich, wenn man wirklich einen richtigen Beruf oder einen Pflegefall mit dem Studium kombinieren muss. Geht bei Aufstiegsweiterbildungen und Fernstudiengängen ja auch. Vermisste ich in meiner Studienzeit.

Ansonsten würde ich auch auf die Barrikaden gehen, wenn ich Studenten vertrete. Nicht, dass das Ziel sinnvoll ist, aber der Zeitpunkt mit Corona ist sehr ungeschickt gewählt, egal für wen.
 
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