Das ist etwas zu kurz gedacht. Es stimmt zwar, dass Institutionen an sich keine Integrität haben können, allerdings haben sie interne Berichtswege und Strukturen.
Die Deutsche Bank wurde ja zum Beispiel auch als Konzern angeklagt, weil ihre interne Struktur es Betrügern "zu leicht" gemacht hat. Dieser interne Aufbau ist es, der es besonders leicht oder besonders schwer machen kann, dass eine Institution offen lügt bzw. Gesetze bricht.
Auch wenn Geheimdienste als Institutionen keine Integrität haben, so haben sie in der Vergangenheit bewiesen, dass ihr interner Aufbau offensichtlich keine wirksamen Schutzmechanismen vor Lügen enthält. Und das ist durchaus vergleichbar mit einer Person, der mangelhafte Integrität nachgewiesen wurde - die kann auch je nach Situation mal mehr und mal weniger motiviert sein zu lügen, aber wenn ein Versagen der inneren Mechanismen (Moral, Integrität, Ehrlichkeit) nachgewiesen wurde glaubt man ihr nicht mehr. Somit ist die Übertragbarkeit auf Institutionen durchaus gegeben und auf gar keinen Fall eine "alberne" Sicht der Dinge.
Erstens: Selbst wenn diese Ausführung so stimmen würde, ändert das überhaupt nichts daran was ich gesagt habe, außer du glaubst dass das, was du "interne Strukturen" nennst, exogen zu den Anreizstrukturen der Institutionen sind, was völlig offensichtlich nicht der Fall. Zweitens: Mir erscheint es bestenfalls unbewiesen und recht unplausibel, dass es keine wirksamen Schutzmechanismen gibt, sie stehen nur eben nicht der Öffentlichkeit oder der Legislative zur Verfügung, sondern lediglich der Regierung. Dass wir es immer mit dem "deep state" zu tun haben erscheint mir jedenfalls sehr viel weniger wahrscheinlich als dass die Lügen, wenn sie denn kommen, alle im Sinne der Regierung sind. Deshalb ist es ja auch unglaubwürdig, dass die Dienste der USA sich hier etwas ausdenken: Wieso sollten sie für Obama jetzt noch lügen, wenn ein paar Wochen später dem nächsten Präsidenten die Wahrheit viel mehr nutzen würde? Weil sie glauben das auch vor dem Weißen Haus geheimhalten zu können (falls ja: wem würde es nutzen?) oder nicht vielleicht doch eher, weil es einfach keine Lüge ist?
Seit wann ist Russland eine Autokratie? Da gibt es doch auch Wahlen, genau wie in den USA
Laut BTI seit 2014:
https://www.bertelsmann-stiftung.de.../2014/februar/how-russia-became-an-autocracy/. Und: So ziemlich jedes Land der Welt hat Wahlen. Aber ja, das perfekte Beispiel für eine Autokratie ist Russland nicht, eine bessere Bezeichnung wäre ein Zwischending gewesen, aber kein normaler Mensch weiß was eine "Anocracy" ist, deshalb habe ich sie mir gespart.
Immerhin bringe ich überhaupt Argumente. Der angekündigte Umbau ist überhaupt keine Übertreibung.
http://edition.cnn.com/2017/01/04/politics/donald-trump-director-of-national-intelligence-russia/
Trump's incoming press secretary called reports that Trump would restructure US intelligence agencies "100% false" on Thursday.
Ok, es ist keine Übertreibung, es ist einfach komplett unwahr.
Welche Konsequenzen sind denn aufgrund der nachgewiesenen Lügen gezogen worden? Ist glaubhaft, dass diese Institution jetzt anders arbeitet, weil die Geschichten aufgearbeitet und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wurden? Liste doch mal auf, wer von den Verantwortlichen vor Gericht stand. Zur Person Clapper habe ich ja schon etwas geschrieben, wenn du etwas an einer Person festmachen willst, aber das ignorierst du natürlich, weil es dein Argument direkt entkräftet.
Du kaprizierst dich also wirklich auf "wer einmal lügt ...", ja? Handfestes Argument.
"Es ist nicht zu 100% bewiesen"

es ist überhaupt nichts bewiesen, da kannst du so viel Schaum schlagen wie du willst.
Wenn es eine Liste gäbe mit den Top-Geheimdienstlügen der letzten Jahrzehnte belegen die USA die Top-Plätze - wenn du das bestreitest, ist dir nicht zu helfen. Egal, was du da zusammen phantasierst, dass es in einer Demokratie einen geringeren Anreiz dafür gäbe. Du lieferst Scheinargumente, die mit der Realität überhaupt nicht in Zusammenhang zu bringen sind.
Der FSB ist übrigens auch für Internetüberwachung zuständig, deshalb passt der Vergleich.
"Überhaupt nichts bewiesen." Ok, ich lasse mich mal auf diesen Blödsinn ein: Was würdest du denn als "Beweis" akzeptieren und für wie wahrscheinlich hältst du, dass es möglich ist, so etwas zu erbringen?
Im Übrigen: "Top-Geheimdienstlügen," dass ich nicht lache. Wie viele Geheimdienste monitorst du denn so regelmäßig? Lass mich raten: Du liest wie jeder andere hier Zeitung und regst dich über dieselben zwei bis drei Sachen auf, die wir alle wissen. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass ein Vergleich zwischen den USA und einem anderen Land wenig Sinn ergibt, weil niemand an so vielen Stellen Interessen hat, die er bereit ist nachrichtendienstlich und militärisch zu überwachen resp. zu verteidigen?