Gegenfrage: Warum ist für dich denn überhaupt klar, daß C12 stabil ist?
Nun, um mal den Anfang zu machen, hier die (semi-)klassische Erklärung: Im Atomkern arbeitet die abstoßende Coulombkraft der Protonen gegen die anziehende, aber kurzreichweitige starke Kernkraft.
Die starke Kraft unterscheidet nicht zwischen Protonen und Neutronen und wirklich anziehend, ist aber so kurzreichweitig, daß sie nur auf die nächsten Nachbarn wirkt. Die Coulombkraft wird zwar auch mit größerer Entfernung schwächer, fällt aber viel flacher ab. Da sie aber nur zwischen den Protonen wirkt, können Neutronen im Kern als eine Klebstoff wirken, da sie ja über die starke Kraft anziehend wirken und den Abstand zweier Protonen im Kern vergrößern, d.h. den Coulombabstoß verringern
Kurz: Wenn die Summe der anziehenden Kräfte im Kern stäker ist als die der abstoßenden, dann ist ein Isotop stabil. Und das ist eben bei bestimmten Konfigurationen der Fall und bei anderen nicht.
Um das quantitativ beschreiben zu können, gibt es die
Bethe-Weizsäcker-Formel, die eine Anlogie zu einem Wassertropfen (s.a.
Tröpfchenmodell) herstellt, in dem ebenfalls kurzreichweitige Kräfte bindend wirken. Darin werden z.B. auch durch die starke Kraft entstehende Oberflächeneffekte berücksichtigt.