So. Letztes Wochenende auch das Finale geschaut. Seit der zweiten Staffel damals jede Folge direkt nach Erscheinen geschaut, in spaeteren Staffeln dann gerne auch mal nen Tag oder zwei verstreichen lassen. Das Finale nun lag seit Monaten ungeschaut auf der Platte. Nun aber. Endlich. Vorbei.
Laaangweilig
Ernsthaft: als haetten sie 'ne rein faktische Checkliste abgearbeitet. Keine Emotionen, Entwicklungen, Einsichten. Keine Dramatik, Ueberraschungen, Einfaelle.
Ich erspare mir im Zuge dessen auch mal die Spoiler ...
Alle Handlungsstraenge die im Laufe der Staffel aufgemacht wurden, wurden schnell und einfach (gemeint ist faul) zu Ende gebracht:
- Dexter toetet seinen Gegenspieler; interessantes Setting anfangs, unter den Augen seiner Kollegen, das (fuer uns) finale Opfer ... in 30 Sekunden abgespeist. Da haette man so viel mehr draus machen koennen!
Sein Gegenpart erkennt das Dexter ihn "aus Notwehr" toeten will, ein Dialog unter Serienkillern, unter Gestoerten beginnt, beleuchtet nochmal abschließend dass Dexter eben keiner "von uns" ist, aber gelernt hat und am Ende des Dialoges schafft er es, auch durch Reflexion ueber eigene Taten und Konsequenzen seines Handelns sein Gegenueber, sein Spiegelbild so zu erzuernen dass er Dexter tatsaechlich angreift. Stattdessen bekommen wir nix. "Gonna kill you with a pen." "Well, then let me just attack you!". Cut. Fuck that.
- Debra stirbt; semi-nettes Setup, Dexters erste "gute" Tat wird mit Debra im Krankenhaus bezahlt. Ok. Leider mit Hilfe des Privatermittlers' Gehilfen ... hrm. Dann der Klassiker: ihr gehts gut! Ach nein, sie stirbt. Erkenntnisarmer Dialog mittendrin. Dabei waren die beiden quasi der Kern der Serie.
- Hanna flieht; ihre ganze Flucht war belanglos. Sowohl die Szene im Flughafen als auch im Bus waren a) langweilig und b) belanglos. Wie der gesamte Privatermittlercharakter. Hier kann man nicht mal von Handlungsfaeden aufloesen sprechen. Fallenlassen trifft es eher.
- Dexter flieht; er "beerdigt" Debra, ok. Dann segelt er gen Sturm um Suizid zu begehen. Sein Boot zerschellt, er ueberlebt aber irgendwie und faengt woanders neu an - diesmal ohne große soziale Kontakte, da er so destruktiv ist. Got it. Langweilig. Vollkommen falscher Abschluss fuer die Serie. Und eigentlich stoere ich mich ja nicht an so mickrigen, technischen Details wenn das Sinnbild passt, aber: dass er in dem Boot den Sturm ueberlebt (ohne Hilfe) ist doch hochgradig albern. Hier wollte man den Kuchen haben und gleichzeitig essen. Big Bang fuer Dexter, indem er in den Sturm segelt und dennoch, hach, er lebt noch ...
Dabei war die Serie mal so grandios! So voller Ideen und Witz und
pepp. Das Finale wird der cleveren Inszenierung, den klasse Charakteren und der ultra-spannenden Handlung der ersten Staffeln nicht mal im Ansatz gerecht.
Rundum enttaeuschend. Hat die Serie nicht verdient.
Dexter: 1-4 Hurra, 5-7 Buh.
@vladoks: Das Lost Finale war auch Kacke, ja. Aber Lost hat sich ja viele Freiraeume in den ersten Staffeln mit dem Versprechen nach Sinnhaftigkeit spaeter gekauft. Und dann nicht geliefert. Dexter ist leider einfach nur schlecht geworden

Keine Ahnungs ob das nun besser oder schlechter macht.