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WAS ERLAUBEN REZO!

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Der hat so ne alte Schrift aufm T-Shirt.

Nazialarm!
 
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das video schlägt aktuell wellen und ich stehe natürlich hinter den feststellungen des jungen mannes.

die bundesregierung beteiligt sich illegal an kriegen, heuchelt bei der klima- und bildungspolitik, macht politik für die wohlhabenden. etc pp

alles erkenntnisse, die pispers schon vor vielen jahren eloquent ans volk adressiert hat aber gewohnheitsgemäß verhallen.
dieser rezo unternimmt nun nen neuen anlauf und es darf gehofft werden, dass ne dicke latte an michels*innen darüber ins grübeln kommt, ob die CDU vlt tatsächlich ständig lügt UND GAR NICHT DIE BEHAUPTETE POLTIK BETREIBT: JA; SAG A MOAL!!!!1

bitte alle cool bleiben, spon schwingt sich bereits auf, die christdemokraten in schutz zu nehmen.

https://www.spiegel.de/politik/deut...die-cdu-im-spiegel-faktencheck-a-1268973.html

analyse aufwachen podcast
https://aufwachen-podcast.de/2019/05/23/a381-knackwurst/
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Video besteht zu 90% aus Bullshit, verfälschten Daten und Statistiken, Manipulation und Populismus. Kein wunder, dass es bestimmten Leuten gefällt :D

(Und ich bin ganz sicher kein CDU Fan, aber das bei dieser Peinlichkeit weiß ich nicht was peinlicher ist. Der Typ oder Menschen über 15, die den tatsächlich feiern)

Nur einer von vielen Faktenchecks:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-05/rezo-video-youtube-zerstoerung-cdu-fakten

und wenn schon SPON (die nun wirklich so links sind wie man nur sein kann) das Video im Faktencheck auseinandernimmt, muss dir doch klar sein, dass es Blödsinn ist. Oder ist SPON für dich "Systemmedium" und daher pauschal nicht glaubhaft? Dann schau dir seine "Belege" halt selbst an.
 
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ich hab nicht eine quelle oder statistik geprüft, weil ich weiß, dass seine festellungen korrekt sind. ist mir persönlich also wurscht, ob er da ungenau gearbeitet hat.
bei welchem thema widesprichst du denn am vehementesten?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ich hab nicht eine quelle oder statistik geprüft, weil ich weiß, dass seine festellungen korrekt sind.

Korrektur. Du weißt nicht, du glaubst.

Bei welchem Thema? Bei welchem nicht? Die Einkommen sind für alle Einkommensgruppen gestiegen, auch für die kleinsten. Wir haben höchstens relative Armut im Land, er tut so, als müsse hier irgendwer hungern. Die Statistik zum vererbten Vermögen ist so maximal tendneziös geschnitten, das hätte Goebbels nicht feiner machen können. Die hälfte der Kurve und alle Vergleichsländer rausgenommen, woran man erkennen könnte, dass Deutschland da verdammt gut dasteht und die 60er eine absolute Anomalie waren, die mit der Wertezerstörung im 2WK zusammenhängen und jetzt erst kommen wir langsam wieder beim Normalzustand an. Ach such dir einfach was aus.

Das einzige womit er einen Punkt hat ist das Urheberrecht. Rest kompletter Bullshit. Dass er da auch nur die CDU angeht (und die SPD nur ganz am Rande) ist da nur die Kirsche auf der Sahnetorte des Blödsinns. Wann hat die CDU das letzte mal ohne SPD regiert unter Merkel? Achja, es muss an der FDP gelegen haben.
 
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parats'

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Ich habe versucht das Video zu ignorieren, da es aber mittlerweile im Edel-Forum schon angekommen ist, muss ich es wohl mal gucken.
 
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dann vergleich mal die einkommenzuwächse mit der preissteigerung. der deutsche hat heute weniger in der tasche.
es gibt hier nur relative armut? das ist ja beeindruckend - muss man nicht mehr zu sagen.

wirklich alle bis auf einstecktuchträger*, sehen im erbsystem ein problem.

* und MV
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
wirklich alle bis auf einstecktuchträger, sehen im erbsystem ein problem.

Ist nun schon "alle sagen das, schwöre" dein Argumentationsniveau? Wer ist diese "alle", was ist genau "das erbsystem" und worin besteht "das Problem"?

dann vergleich mal die einkommenzuwächse mit der preissteigerung. der deutsche hat heute weniger in der tasche.

BUUUULLSHIT

Entwicklung_Realohn_Nominallohn_Verbraucherpreisindex_D.svg


Du musst mal die rote Pille schlucken Neo und aus deiner Fantasywelt bei der Echsenmenschen da oben die "armen Leute" ausbeuten rauskommen.

es gibt hier nur relative armut? das ist ja beeindruckend - muss man nicht mehr zu sagen.

Ganz genau das ist die Realität. Niemand muss in Deutschland hungern oder obdachlos sein. Dass es Einzelfälle gibt, die durch alle Sicherungsnetze rutschen mag sein. Aber es sind eben genau das: absolute Einzelfälle und idr. persönlicher Verantwortung geschuldet. Da werden eben Anträge nicht gestellt wegen Alkohol-/Drogensucht, psychischen Problemen usw. Das ist nicht schön und man knn bestimmt was daran verbessern, dass noch weniger Leute durchs System rutschen.

Aber Fakt bleibt: wenn wir von Armut in Deutschland reden, reden wir ausschließlich von relativer Armut. Das tun auch die Statistiken von Rezo - nur er manipuliert es so, dass man denkt, es gäbe Millionen absolut Armer in Deutschland.
 
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ist das eine dieser erhebungen, für die der warenkorb der inflationsbemessung regelmäßig angepasst wird, dass keine kurve zustande kommt, die die deutschen verunsichern könnte?
 
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bitte alle cool bleiben, spon schwingt sich bereits auf, die christdemokraten in schutz zu nehmen.

und wenn schon SPON (die nun wirklich so links sind wie man nur sein kann) das Video im Faktencheck auseinandernimmt

reden wir hier von dem verlinkten spon artikel?
Ich sehe da weder wie spon die CDU/CSU besonders in Schutz nimmt, noch dass sie das Video irgendwie auseinandernehmen. Sie weisen einigermaßen neutral auf vorhandene Ungenauigkeiten und Fehler hin, aber auch auf zahlreichen die Punkte die stimmen. Ganz neutral scheint mir der Artikel nicht, auf zu viele richtige Punkte wird gar nicht eingegangen, aber für spon niveau trotzdem ein durchaus fairer Artikel.

Das Video ist ziemlich gut. Zwar mit vielen Fehlern und einigen manipulativen Veränderungen, aber auch mit vielen richtigen Sachen und sicher keine 90% bullshit. Gemessen an der Menge an Bullshit und Verfälschungen die man sonst von praktisch allen großen Medien, dem öffentlichen Rundfunk oder Politikern gewohnt ist, ist das Video ziemlich gut.

Das von Zeit ist übrigens kein fairer Faktencheck anhand dem man das ganze Video bewerten kann. Der wirtschaftliche Teil ist der mit Abstand schwächste des Videos und nimmt keine 10% des Videos ein, und auf mehr geht der Artikel nicht ein. Zu behaupten wegen den Ungenauigkeiten da drin sei das ganze Video bullshit wäre wesentlich verfälschender als alles was im Video kommt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ist das eine dieser erhebungen, für die der warenkorb der inflationsbemessung regelmäßig angepasst wird, dass keine kurve zustande kommt, die die deutschen verunsichern könnte?

Ja genau, das ist die Reptilienstatistik der Mächtigen, die dich anlügen wollen. Zum Glück hast du ihr Spielchen durchschaut. Sorry, es war mein Fehler, dass ich mich auf diese Diskussion überhaupt eingelassen habe. Da kann ich gleich mit Flat Earthern und Impfskeptikern reden.

@Myta

Beim Thema Bildung ist es doch auch nicht besser. Er vermischt komplett Bundes- und Landeszuständigkeit und unterschlägt dann auch bewusst, dass die Schüler in den bösen bösen CDU Ländern regelmäßig weit besser in Vergleichstests abschneiden, als in roten oder rot-grünen Ländern.

Dann seine Aussage Deutschland würde viel wenige Geld für Bildung ausgeben als andere OECD-Staaten. Was nur stimmt, wenn man sich nicht die Ausgaben PRO KOPF (Schüler und Studenten) anschaut, die die eigentlich relevante Maßeinheit darstellen.

Und diese Art von Manipulation zieht sich halt durch das ganze Video. An keiner Stelle hat man das Gefühl, dass es hier um eine ergebnisoffene, differenzierte Analyse geht. Solls auch nicht sein, ist mir schon klar. Als subjektiven Rant kann man das ja auch mal machen. Mich macht nur fassungslos, dass viele das Video auch wirklich ernst nehmen.

https://www.spiegel.de/politik/deut...die-cdu-im-spiegel-faktencheck-a-1268973.html

Hier steht sonst ein Faktencheck zu allen Topics
 
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Ganz genau das ist die Realität. Niemand muss in Deutschland hungern oder obdachlos sein.

im jahr 1853 wäre das sicherlich ein toller erfolg gewesen, aber 170 jahre später dürfen die ansprüche durchaus oberhalb vom hungertod und obdach liegen.

die ewig vorgetragene monstranz des "BILDUNG IST DAS WICHTIGSTE" der politriege habe ich sehr wohl im ohr. und die steht allemal in diskrepanz zur realität. scheiß mal auf irgendwelches pro kopf tickitacka zahlenblendwerk und geh auf das klo einer öffentlichen schule oder sprich mit nem lehrer.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
im jahr 1853 wäre das sicherlich ein toller erfolg gewesen, aber 170 jahre später dürfen die ansprüche durchaus oberhalb vom hungertod und obdach liegen.

die ewig vorgetragene monstranz des "BILDUNG IST DAS WICHTIGSTE" der politriege habe ich sehr wohl im ohr. und die steht allemal in diskrepanz zur realität. scheiß mal auf irgendwelches pro kopf tickitacka zahlenblendwerk und geh auf das klo einer öffentlichen schule oder sprich mit nem lehrer.

Das ist eben die Definition von absoluter Armut. Wenn alle einen Porsche fahren aber du nur ne C-Klasse bist du eben auch relativ arm. Aber ist das wirklich ein Problem? Du musst eben genau definieren und differenzieren wovon du sprichst, was du meinst und vor allem auch was du willst.

die ewig vorgetragene monstranz des "BILDUNG IST DAS WICHTIGSTE" der politriege habe ich sehr wohl im ohr. und die steht allemal in diskrepanz zur realität. scheiß mal auf irgendwelches pro kopf tickitacka zahlenblendwerk und geh auf das klo einer öffentlichen schule oder sprich mit nem lehrer.

Also "scheiss auf objektive Fakten, mach mal Nahbereichsempirie und hol dir ne subjektive Meinung ein"...ooookay.
 
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@Myta

Beim Thema Bildung ist es doch auch nicht besser. Er vermischt komplett Bundes- und Landeszuständigkeit und unterschlägt dann auch bewusst, dass die Schüler in den bösen bösen CDU Ländern regelmäßig weit besser in Vergleichstests abschneiden, als in roten oder rot-grünen Ländern.

Dann seine Aussage Deutschland würde viel wenige Geld für Bildung ausgeben als andere OECD-Staaten. Was nur stimmt, wenn man sich nicht die Ausgaben PRO KOPF (Schüler und Studenten) anschaut, die die eigentlich relevante Maßeinheit darstellen.

Und diese Art von Manipulation zieht sich halt durch das ganze Video. An keiner Stelle hat man das Gefühl, dass es hier um eine ergebnisoffene, differenzierte Analyse geht. Solls auch nicht sein, ist mir schon klar. Als subjektiven Rant kann man das ja auch mal machen. Mich macht nur fassungslos, dass viele das Video auch wirklich ernst nehmen.

Ja da stimme ich dir ja prinzipiell zu. Es ist nicht objektiv und soll es wohl auch nicht sein, und er macht klare Fehler. Aber trotzdem vieles grundsätzlich richtig und er bringt viele wichtige Punkte in einer durchaus Unterhaltsamen Weise zur Sprache.
Das Video ist es jetzt sicher keine Offenbarung des Journalismus (und zumindest ich persönlich habe auch ungefähr 0 neues aus dem Video erfahren, viele der Sachen sind seit Jahren bekannt), aber es ist auch nicht schlechter als das meiste was man sonst in den großen Nachrichten liest/hört. Und er schafft es damit viele wichtige Punkte anzusprechen und auch ein größere Publikum zu erreichen, was ich insgesamt gut finde.
Deine vernichtende Kritik aus deinem ersten Punkt halte ich damit für zu einfach und nicht angebracht.


Ja, das ist der spon Artikel auf den ich mich bezogen habe. Und wie schon gesagt der nimmt ihn nicht auseinander. Er weist auf viele Fehler hin, aber auch darauf das er in Punkten trotz der Fehler grundsätzlich recht hat.

spon schrieb:
Im Großen und Ganzen zeichnet Rezo dennoch ein zutreffendes Bild der Ungleichheit und ihrer Entwicklung.

spon schrieb:
Und tatsächlich trifft Rezo einen wunden Punkt:

Obwohl es klare Hinweise darauf gibt, dass der Stützpunkt als Relais-Station für die Steuerung von Drohnen-Attacken im Nahen Osten und Afrika dient, hat sich die Bundesregierung nie ernsthaft um Aufklärung bemüht

spon schrieb:
Auch in diesem Punkt hat er recht: Der Bundeswehreinsatz in Syrien wurde zwar im Dezember 2015 vom Deutschen Bundestag beschlossen. Ein Mandat dafür gibt es aber bis heute nicht.
 
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bitte mal den podcast ab min 41:30 reinhören.

george packer kommt nach deutschland und stellt folgendes fest "in jedem land der welt sellen journalisten kritische fragen, außer in deutschland. hier sagt mir auch noch jeder im gespräch (mit journalisten) "joa, ich wähl auch merkel""

jay rosen "nirgendwo auf der welt ist das interesse so hoch den status quo zu erhalten, wie bei journalisten in deutschland".

ein erklärungsansatz, weshalb eine prise realitiät hier so viel erregung erzeugt
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Weil der status quo in Deutschland halt auch einfach sehr sehr gut ist und man beim Versuch Dinge zu verbessern vernünftigerweise aufpassen muss sie nicht zu verschlimmbessern. Und wenn der Zustand schon sehr sehr gut ist, dann ist das Risiko einer Verschlechterung halt viel höher als im zaristischen Russland Anfang des 20 Jh.

Bei deinen und ähnlichen Beiträgen kriegt man ja das Gefühl man lebt iwo im absolutistischen Frankreich. Dabei ist die absolute Mehrheit einfach fett, satt und zufrieden und das mit Recht. Wo kann man bitte geiler leben als in Deutschland? Die Liste dürfte maximal eine handvoll Länder umfassen. Da muss man nicht ständig aufn Topf schlagen und schreien "das Ende ist nah!".
 
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george packer kommt nach deutschland und stellt folgendes fest "in jedem land der welt sellen journalisten kritische fragen, außer in deutschland. hier sagt mir auch noch jeder im gespräch (mit journalisten) "joa, ich wähl auch merkel""

ich bin ja ungefähr der letzte hier der deutschen Journalismus vor dem Vorwurf der Manipulation und Nähe zur Politik verteidigen will, aber trotzdem sollte man bei der Kritik schon bei den Fakten bleiben.
Das die deutschen Politiker eher links stehen und sicher nicht mehrheitlich Merkel wählen ist eigentlich lange bekannt, random statistik:
https://de.statista.com/statistik/d...erenz-von-politikjournalisten-in-deutschland/
https://www.nzz.ch/international/das-herz-des-deutschen-journalisten-schlaegt-links-ld.1434890
 
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wirklich alle bis auf einstecktuchträger*, sehen im erbsystem ein problem.

* und MV

Vielen Dank, ich fühle mich geehrt und auch korrekt wahrgenommen. Eine saubere Differenzierung, da ich ganz sicher kein Einstecktuchträger bin, auch wenn ich deren Ansichten zum großen Teil teile ;)

Zum Thema: Irgendwie ist's mir zu doof das ganze Video anzuschauen. Dass CDU und SPD generell grob unfähig sind ist aber doch hinlänglich bekannt. Und dass das ganze Geschrei nach mehr "sozialer Gerechtigkeit" grober Unfug ist ebenso, denn es geht uns heute ganz offensichtlich und objektiv deutlich besser als vor 50 oder 20 Jahren - selbst ein Hartzer rennt heute mit einem tollen Handy durch die Stadt. HeatoR hat es absolut perfekt ausgedrückt: Wir sind satt. Insgesamt geht es uns sehr gut. Bei aller berechtigter Kritik ist so eine komplette Schwarzmalerei nun wirklich etwas übertrieben.
Von dem was ich bisher darüber gelesen habe bringt das Video so ziemlich exakt gar nichts neues und bringt nur die ewig gleichen Diskussionen, die wir hier auch schon mehrfach hatten, oder?

Zum Welt-Artikel: Auch wenn ich den meisten Aussagen des Videos (von denen ich gelesen habe, wie gesagt keine Lust mir die Stunde anzutun :ugly: ) wohl nicht zustimme, der Welt-Quellencheck ist auch nicht wirklich gut. Klar, der Typ hat bei den Statistiken wohl handwerkliche Fehler gemacht (ob aus Dummheit oder absichtlich wäre mal interessant zu wissen) aber das bedeutet ja nicht, dass die Grundaussage falsch sein muss. Imo zu viel Geschwurbel um Kleinkram und zu wenig "big picture".
 
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ist das eine dieser erhebungen, für die der warenkorb der inflationsbemessung regelmäßig angepasst wird, dass keine kurve zustande kommt, die die deutschen verunsichern könnte?

Wie würdest du denn die Inflation messen? mit dem Warenkorb von 1960 und ohne Handy und Co. Mit solchen Aussagen disqualifizierst du dich gleich total.

Welche krassen Punkte bringt er denn? Ich hab das Ding bisher auch versucht zu ignorieren und finde es eher traurig, dass sowas so hochschwabbt, weil es angeblich den Zahn der Zeit trifft. Einfache Erklärungen für einfache Menschen. Einer muss Schuld sein, wer? die CDU!

Bin auch kein Fan der CDU, aber niemand ist losgelöst von der globalen Entwicklung.
 
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Weil der status quo in Deutschland halt auch einfach sehr sehr gut ist

da fehlt mir die fantasie, wenn das schon sehr sehr gut sein soll. also ich sehe unendlich viel platz nach oben.
man darf sich auch nicht mit irgendwelche kompletten kackstaaten vergleichen. man muss nach oben gucken. da ist unglaublich viel platz. deswegen sind diese status quo hänsel auch einfach aids.

wenn man z.b. nen etwas depressiven blick auf deutschland bekommen will. einfach immer mal wieder spiegel tv gucken. das räumt schon mit vielen märchen auf. woanders sieht man so was ja nicht.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Naja gut, das ist jetzt eine sehr grundsätzliche Frage. Was für eine Gesellschaft will man, was ist das angestrebte Ideal usw.
Aber niemand vergleicht Deutschland mit "kompletten Kackstaaten" - wir vergleichen uns mit vergleichbaren Ländern, also zB Frankreich, GB, Spanien, USA, große, westliche Staaten. Und da stehen wir einfach sehr gut dar.

Man kann Deutschland mit seiner geographischen und demographischen, sowie historischen Lage natürlich auch mit Lichtenstein oder Norwegen vergleichen und dann rumheulen, wie schlecht hier alles ist. Ist dann halt nur blöd.

Klar will ich auch ne geilere Infrastruktur, bessere Ausstattung von Schulen und Unis, mehr Forschungsgelder usw. Aber das sind alles Dinge, die sich mit vorsichtigen passgenauen Reformen erreichen lassen. Was wir auf keinen Fall brauchen sind irgendwelche krassen disruptive Veränderungen mit völlig unewissem Ausgang.
 
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Naja ganz allgemein könnte man ja die frage in den raum stellen, in welchen ländern der durchschnittliche bürger mehr finanziellen wohlstand genießt als in deutschland? Meiner meinung nach ist die luft da schon ziemlich dünn. Die lebenshaltungskosten sind in deutschland halt lächerlich gering (wenn man nicht gerade in münchen, frankfurt oder stuttgart zur miete wohnt). Gleichzeitig sind die gehälter hier sehr hoch. Pauschal würde ich sagen dürfte dahingehend nur in der schweiz der wohlstand noch deutlich höher sein. In norwegen beispielsweise sind die gehälter zwar höher, aber dafür auch die lebenshaltungskosten.
 
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Ich will mit dem Beispiel nicht zu oft nerven, aber man muss nur in die Niederlande gucken und man sieht, dass es alles noch deutlich besser sein könnte. Die sind uns in unglaublich vielen Dingen vorraus. Ist natürlich ein Vorteil, wenn man nicht so groß ist, aber Deutschland muss teilweise auch sein Ego schlucken und einfach bereit sein, von anderen zu lernen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Naja das ist halt einfach ein Äpfel Birnen vergleich. Du kannst nicht seriös Länder mit so unterschiedlicher Demographie und Geographie einfach nebeneinanderstellen. Klar ist ein Sozialsystem für 17 Mio Menschen leichter auf die Füße zu stellen und ganz besonders ist es leichter eine Infrastruktur in einem Land von der Größe eines mittleren Bundeslandes gut zu machen. Wenn man dazu noch ein kleines Steuerparadies für Konzerne bei sich errichtet, tja.

Wie gesagt, sicherlich ist in Deutschland nicht alles perfekt. Und es ist auch richtig den Finger in die entsprechenden Wunden zu legen. Aber bitte ohne Dramatisierung und mit entsprechendem Augenmaß. Und ohne diese "alles ist so schlecht uns gehts so mies" Pathetik. Es geht Deutschland halt einfach nicht schlecht, egal wer das wie oft noch behaupten will.
 
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Was willst Du denn eigtl sagen, Heator? "Uns gehts gut, hinsetzen, Klappe halten und Komfortzone niemals verlassen"? Wir hinken bspw. technologisch so krass hinterher, wenn wir jetzt nichts tun und nur den Status Quo feiern jubelt in 20 Jahren keiner mehr.

Nicht falsch verstehen: für mich persönlich ist Deutschland das beste Land der Welt. Aber objektiv und nüchtern betrachtet, rein an den Fakten bemessen, stimmt das halt nicht.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Was willst Du denn eigtl sagen, Heator? "Uns gehts gut, hinsetzen, Klappe halten und Komfortzone niemals verlassen"? Wir hinken bspw. technologisch so krass hinterher, wenn wir jetzt nichts tun und nur den Status Quo exzsessiv feiern jubelt in 20 Jahren keiner mehr.

In vielen Bereichen, ja.
Da wo wir wirklich Aufholbedarf haben sind in der Tat Zukunftstechnologien, Forschung, Entwicklung. Insofern muss man natürlich jetzt die Weichen dafür stellen. Das hat aber so gar nichts mit dem ganzen Sozialmimimi "die Mieten sind so hoch warum muss ich nach 55 Jahren in fremden Eigentum plötzlich ausziehen, Frechheit ich finde kein 100 qm Loft für 400Euro warm am Jungfernstieg" geflenne zu tun.

Alles was es dazu braucht ist mehr Geld in wichtige (!) Forschung - also nicht für irgendwelche Gender Lehrstühle (und auch nicht für Jura Lehrstühle, bevor das wieder anfängt). Weniger Regularien, weniger Ethikkommissionen, Gleichstellungsbeauftragte, weniger Bürpkratiebrimsbums. Du hast ne gute Idee? Sie ist plausibel und der Forschungsplatz hört sich erstmal durchführbar an? Hier ist die Kohle. Und wenn 9 von 10 scheitern, wenn wir damit 1 global Champion hinkriegen, hat sich das gelohnt, da kann man ruhig ein bisschen Gießkanne spielen.

Die Realität ist aber: bevor zB ein EU Forschungsprojekt überhaupt an den Start geht, alle Aufträge EU vergaberechtskonform ausgeschrieben sind, alle Mittel beisammen, alle Führungsfragen ausklamüsert - haben die Chinesen ein vergleichbares Problem schon 2 mal gelöst und bekommen auch noch im Vergabeverfahren den Auftrag, denn man darf ausländische Unternehmen ja nicht im Vergabeverfahren benachteiligen. (Kein Scherz, seht euch mal das Vergabeverfahren über die Drohenbeschaffung bei der BW an. Nichtmal wenn es um Landesverteidigung geht, darf man eine Ausschreibung auf Deutsche Unternehmen beschränken).

Der ganze andere Bums ist dagegen völlig latte. Erbe ist ne reinste Neiddebatte, "mangelnde Aufstiegschancen" reines Ausredengefinde. Miete ist ein Luxusproblem für Leute die glauben sie haben qua Existenz einen Anspruch auf Leben in bester Lage.
 
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dem ganzen Sozialmimimi "die Mieten sind so hoch warum muss ich nach 55 Jahren in fremden Eigentum plötzlich ausziehen

Hier habe ich aufgehört zu lesen. Schönes Wochenende! :wave:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Na dann ist doch gut, vielen Dank fürs mitspielen. Oder du spielst auf den Grammatikfehler an? Es müsste natürlich "in fremdem Eigentum" heissen. Mea culpa :(
 
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In welchen quantifizierbaren Kennzahlen liegen denn z.B. die Niederlande so weit vor uns?
 

Gustavo

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In welchen quantifizierbaren Kennzahlen liegen denn z.B. die Niederlande so weit vor uns?


Zumal man auch nicht unterschlagen sollte, dass ein kleiner, aber nicht unbeträchtlicher Teil Deutschlands erst seit 30 Jahren in einer Marktwirtschaft lebt, was es in den Niederlanden (oder irgendeinem anderen anderen westlichen Industrieland) so nicht gibt.

€dit:

Der ganze andere Bums ist dagegen völlig latte. Erbe ist ne reinste Neiddebatte, "mangelnde Aufstiegschancen" reines Ausredengefinde. Miete ist ein Luxusproblem für Leute die glauben sie haben qua Existenz einen Anspruch auf Leben in bester Lage.


Ok, politische Ökonomie sollte wohl neben Statistik auf die Liste der Dinge, die man Juristen über die richtige Welt beibringen muss.

Beispiel*:

Die Einkommen sind für alle Einkommensgruppen gestiegen, auch für die kleinsten.


6pCyU1x.png


Dass in einem Land, das 250% dessen produziert, was es 1991 produziert hat, immer noch 10% der Bevölkerung nach Steuern und Sozialabgaben weniger und 10 weitere Prozent ziemlich genau so viel Geld zur Verfügung haben wie 1991, sollte einen schon etwas nachdenklich stimmen. Ich kann da keinen Anstieg erkennen.



*ich weiß, ein bisschen unfair, denn die Sache mit dem Vererben ist tatsächlich weniger drastisch als angeblich (ka, ich habe besseres zu tun) im Video dargestellt
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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*Gähn* Ich hab auch VWL studiert - und nu? Vielleicht einfach mal akzeptieren, dass es andere Meinungen geben kann, ohne, dass das Gegenüber dum sein muss? Und funfact: über die "richtige" Welt wird Juristen viel mehr beigebracht als VWLern. Und zwar um den Faktor 100, weil alle Gesetze in der echten Welt angewandt werden müssen - im Gegensatz zu ökonomischen Modellen.

Also liefer doch mal ein paar Argumente ohne ad hominem und dieses lächerlich unbegründete Überlegenheitsgebahren von Ökonomen - ganz besonders wenn es um Realitätsnähe geht.

Worin genau soll sich die "mangelnde Aufstiegsmöglichkeit" in Deutschland bemessen? Und zwar so, dass man eindeutig die Ursache beim Staat belegen kann.

Was genau ist das Problem mit unserem Erbrecht?

Warum genau soll eine Steigung (oder besser gesagt eine langsame Anpassung an vergleichbare Städte) des Mietniveaus in einem ganz kleinen Teil einiger weniger bestimmter Städte DAS riesen Problem im Land sein?
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Mein Problem mit dir ist nicht, dass du "dum" bist, sondern dass du selbst für die ohnehin schon niedrigen Maßstäbe von Internetdiskussionen kein Problem damit hast, für deine Meinung unterstützende Fakten zu suchen und nicht, deine Meinung nach den Fakten auszurichten.


Worin genau soll sich die "mangelnde Aufstiegsmöglichkeit" in Deutschland bemessen? Und zwar so, dass man eindeutig die Ursache beim Staat belegen kann.


Das ist unmöglich und gemeinhin auch nicht, worüber irgedwer redet, wenn die Ungleichheit abgesprochen wird. Niemand sagt, dass es in Deutschland für bestimmte Leute unmöglich sei, aufzusteigen. Wenn du das als absolute statt als relative Frage siehst, verkennst du den Knackpunkt der ganzen Debatte. Die Frage ist, warum in Deutschland im Querschnitt der Aufstieg schwieriger ist als anderswo in vergleichbaren Ländern. Dass das ein Fakt ist lässt sich tausendfach nachlesen, u.a. hier: https://academic.oup.com/sf/advance-article/doi/10.1093/sf/soz026/5477829


Was genau ist das Problem mit unserem Erbrecht?

Warum genau soll eine Steigung (oder besser gesagt eine langsame Anpassung an vergleichbare Städte) des Mietniveaus in einem ganz kleinen Teil einiger weniger bestimmter Städte DAS riesen Problem im Land sein?


Weder das Erbrecht noch die Mieten sind alleine das große Problem, sondern die Ungleichheit die dadurch verursacht wird, dass die unteren Einkommen mit den oberen nicht Schritt halten. Deutschlands Steuersystem ist zwar in der Theorie sehr progressiv, aber die Einkommen sind auch erschreckend ungleich verteilt. Das Erbschaftsrecht ist eher ein Teil des Problemkomplexes, dass Vermögen zu niedrig und Einkommen, insbesondere Erwerbseinkommen, zu hoch besteuert wird, was das Steuersystem regressiver macht als es sein müsste. Die Mietpreise sind an sich nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass die Einnahmen daraus tendenziell von ärmeren zu wohlhabenderen Haushalten gehen, weil in Deutschland die Wohneigentumsquote niedrig ist. In bestimmten Bereichen der Volkswirtschaft ist es gut und richtig, dass man hohe Renditen erwarten kann, wenn man sich auf dem Markt durchsetzt, weil das zweifellos ein großer Teil dessen ist, was Innovation antreibt. Auf dem Mietmarkt kann davon allerdings keine Rede sein, dementsprechend ist es gesamtgesellschaftlich keineswegs wünschenswert, wenn gerade auf dem Markt für Wohnimmobilien hohe Gewinne erzielt werden können. Das ist aber auch letztendlich nicht des Pudels Kern, weil das Problem zu einem guten Teil der Nachfrage nach diesen Wohnungen geschuldet ist.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Das ist unmöglich und gemeinhin auch nicht, worüber irgedwer redet, wenn die Ungleichheit abgesprochen wird. Niemand sagt, dass es in Deutschland für bestimmte Leute unmöglich sei, aufzusteigen. Wenn du das als absolute statt als relative Frage siehst, verkennst du den Knackpunkt der ganzen Debatte. Die Frage ist, warum in Deutschland im Querschnitt der Aufstieg schwieriger ist als anderswo in vergleichbaren Ländern. Dass das ein Fakt ist lässt sich tausendfach nachlesen, u.a. hier: https://academic.oup.com/sf/advance-...soz026/5477829

Erstens ist mir das klar, aber du musst bei Internetdiskussion eben auch ein bisschen mitdenken und Abwägungen treffen. Wenn ich sage, der angegriffene Punkt ist "In Deutschland ist kein Bildungsaufstieg möglich", dann muss dir doch klar sein, dass damit gemeint ist "in Deutschland ist der Aufstieg stark von der sozialen und ethnischen Herkunft abhängig und damit im Durchschnitt weniger leicht als in anderen Ländern". Insbesondere wenn du deinen Diskussionspartner nicht für völlig dum hälst, denn niemand bei Verstand würde so absolute Aussagen treffen und meinen.

Zu den Studien: die sind alle bekannt. Ich kann nur nicht überzeugend finden, was dort postuliert wird. Ich sehe Korrelationen aber ich sehe keine überzeugende Kausalität. Insbesondere überzeugt einen das aber dann nicht, wenn man selbst ganz ohne irgendwelche Beziehungen, sozialen Status oder sonstige angeblich zwinenden Voraussetzungen problemlos "den Aufstieg" geschafft hat und alle um einen herum auch. Ja, das ist Nahbereichsempirie. Aber kannst du mir einfach verständlich erklären, was genau Deutschland angeblich so undurchlässig macht? Schule ist umsonst, Gymnasium ist umsonst, Studium ist umsonst. Ja mei, man muss im Studium arbeiten, wenn Papa nicht alles zahlen kann. Mussten ich und tausende andere auch. Ich verstehe es einfach nicht und bin daher für eine nachvollziehbare Erklärung offen.

Weder das Erbrecht noch die Mieten sind alleine das große Problem, sondern die Ungleichheit die dadurch verursacht wird, dass die unteren Einkommen mit den oberen nicht Schritt halten.

Ok, warum? Mir ist klar, dass steigende Ungleichheit zu sozialer Unzufriedenheit führen kann und damit zu einer insgesamt feindseligeren Stimmung in der Gesellschaft. Das kann ich nachvollziehen.

Was ich nicht verstehe ist, was die besondere Dramatik in Deutschland sein soll. Hier herrscht vergleichsweise viel Gleichheit. Wir nähren uns wohl eher dem Normalwert westlicher Industriestaaten an. Also beim Mietbespiel: "der kleine Mann" kann sich auch nicht annährend eine Wohnung im Zentrum von New York, Paris, London, Madrid oder Tokio leisten. Warum soll das in Berlin möglich sein? Was ist an diesem Parameter so wichtig? Zieht er 30min mit dem Regio nach Brandenburg, kann man sich auch von Hartz4 eine riesen Bude leisten. Und zur Arbeit pendeln ist auch kein Problem, das macht weltweit fast jeder AN, der in einer Metropole arbeitet.

Auf dem Mietmarkt kann davon allerdings keine Rede sein, dementsprechend ist es gesamtgesellschaftlich keineswegs wünschenswert, wenn gerade auf dem Markt für Wohnimmobilien hohe Gewinne erzielt werden können.

Gut, sehe ich ein. Die Frage ist aber nach wie vor für mich, ob das wirklich ein großes Problem ist in Deutschland. mE bezieht es sich auf ein paar wenige Städte und dort auch nur auf ein paar wenige Viertel.
 

Gustavo

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Erstens ist mir das klar, aber du musst bei Internetdiskussion eben auch ein bisschen mitdenken und Abwägungen treffen. Wenn ich sage, der angegriffene Punkt ist "In Deutschland ist kein Bildungsaufstieg möglich", dann muss dir doch klar sein, dass damit gemeint ist "in Deutschland ist der Aufstieg stark von der sozialen und ethnischen Herkunft abhängig und damit im Durchschnitt weniger leicht als in anderen Ländern". Insbesondere wenn du deinen Diskussionspartner nicht für völlig dum hälst, denn niemand bei Verstand würde so absolute Aussagen treffen und meinen.


Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Was ich mit "absolute statt relative Frage" meinte war Folgendes: Du kannst an die Frage auf zwei Arten herangehen. Die Erste ist sich zu fragen wie schwierig ein Aufstieg maximal sein darf und dann zu sagen, wenn er einfacher ist als x dann ist die Situation gerecht. Die Zweite ist zu fragen wie viele Menschen auf- und absteigen. Um es etwas krude zu sagen: Selbst wenn man das Gefühl hat, dass das untere Ende mehrheitlich selbst Schuld ist, dass sie nicht aufsteigen, muss man sich fragen ob man nicht besser die eigenen Maßstäbe absenkt. Zumal die Kehrseite der Medaille ja auch ist, dass das heißt, dass am oberen Ende eine Menge Leute ohne große Eigenleistung oben bleiben anstatt abzusteigen.
Die reine Lehre vertritt natürlich kaum jemand und es gibt ein weites Spektrum zwischen den beiden Extremen, aber ich glaube du gehst an die Sache eher auf erstere Art heran. Das kann ich nachvollziehen, allerdings sehe ich es so, dass das keine Maxime ist, nach der der Staat handeln sollte.



Zu den Studien: die sind alle bekannt. Ich kann nur nicht überzeugend finden, was dort postuliert wird. Ich sehe Korrelationen aber ich sehe keine überzeugende Kausalität. Insbesondere überzeugt einen das aber dann nicht, wenn man selbst ganz ohne irgendwelche Beziehungen, sozialen Status oder sonstige angeblich zwinenden Voraussetzungen problemlos "den Aufstieg" geschafft hat und alle um einen herum auch. Ja, das ist Nahbereichsempirie. Aber kannst du mir einfach verständlich erklären, was genau Deutschland angeblich so undurchlässig macht? Schule ist umsonst, Gymnasium ist umsonst, Studium ist umsonst. Ja mei, man muss im Studium arbeiten, wenn Papa nicht alles zahlen kann. Mussten ich und tausende andere auch. Ich verstehe es einfach nicht und bin daher für eine nachvollziehbare Erklärung offen.


Na ja, dazu gibt es relativ viel Material, aber so richtig überzeugend hat noch niemand Kausalität gezeigt. Allerdings fällt mir nicht ein, was es sonst sein kann: Wenn es nicht am Staat liegt, müsste es ja in irgendeiner Form an den Menschen selbst liegen und das sehe ich nicht. Warum sollte unserer Unterschicht der Aufstieg schwerer fallen als der Unterschicht in anderen OECD-Ländern?


Ok, warum? Mir ist klar, dass steigende Ungleichheit zu sozialer Unzufriedenheit führen kann und damit zu einer insgesamt feindseligeren Stimmung in der Gesellschaft. Das kann ich nachvollziehen.

Was ich nicht verstehe ist, was die besondere Dramatik in Deutschland sein soll. Hier herrscht vergleichsweise viel Gleichheit. Wir nähren uns wohl eher dem Normalwert westlicher Industriestaaten an. Also beim Mietbespiel: "der kleine Mann" kann sich auch nicht annährend eine Wohnung im Zentrum von New York, Paris, London, Madrid oder Tokio leisten. Warum soll das in Berlin möglich sein? Was ist an diesem Parameter so wichtig? Zieht er 30min mit dem Regio nach Brandenburg, kann man sich auch von Hartz4 eine riesen Bude leisten. Und zur Arbeit pendeln ist auch kein Problem, das macht weltweit fast jeder AN, der in einer Metropole arbeitet.


Ich glaube nicht dass es eine besondere Dynamik in Deutschland gibt. Wir sind bei der Durchlässigkeit etwas unter dem Durchschnitt, aber dafür geht es uns absolut auch besser als dem Durchschnitt, dementsprechend ist die Lage jetzt nicht fatal. Das Problem ist allerdings, dass die Leute das alles relativ sehen: Die fragen sich nicht, ob es ihnen besser als ihren Großeltern geht, sondern ob es ihnen besser als ihren Eltern oder Freunden geht. Und da haben wir mit dem "Normalwert westlicher Industriestaaten" einfach ein Problem: Die Früchte wirtschaftliches Wachstus werden praktisch überall nur mäßig gut verteilt. Dementsprechend ist der Durchschnitt der westlichen Industriestaaten kein besonders guter Indikator, weil er in eine nicht wünschenswerte Richtung driftet.

Der Absatz zu Mieten verkennt ein bisschen die Realität:
1. Die Mieten steigen nicht gleichmäßig, sondern sprunghaft aber für (vergleichsweise wenige) Neumieter. Für die allerdings nicht nur in wenigen Städten und Vierteln, sondern tatsächlich mittlerweile erstaunlich oft. Wenn Leute ein Drittel und mehr ihres Einkommens für Miete aufbringen, ist das ein echtes Problem. Das löst du nicht dadurch, dass du den Leuten sagst, dass sie statt in Berlin doch auch einfach in Brandenburg wohnen könnten: Dass internalisieren die Leute nur, wenn sie wirklich glauben, dass der Staat dagegen nichts tun kann. Das glauben sie aber momentan nicht und ich vermute, damit haben sie auch nicht ganz Unrecht. Dass "fast jeder Arbeitnehmer" in eine Metropole pendelt erscheint eher unrealistisch, denn Städte sind nun mal verdammt dich besiedelt und diese Leute arbeiten auch alle irgendwo.
2. Die Frage nach Mieteigentum stellt sich weniger für Leute in Berlin-Mitte als für die breite Masse und da ist Deutschland einfach erschreckend unterdurchschnittlich aufgestellt. Das macht auch Leute in Städten wie Erlangen oder Bonn anfällig für das Mietpreisproblem, nicht nur in Hamburg und Berlin.
 
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*Gähn* Ich hab auch VWL studiert
Heator pls. Das ist auf dem Level wie die Magister-Studis behaupten sie hätten sowohl ihr HF als auch ihre zwei 2 NF "studiert". Nein, ihr habt eine grobe Ahnung worum es in dem Fach geht. Mehr nicht. Und das gilt halt auch für Deine VWL-Skills.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Wer ist "ihr"? Ich rede nicht von irgendwelchen Grundlagenscheinen, ich hab scho ganz normal neben der Diss im Bachelor VWL an einer Uni studiert. Eisen mE auch, aber das tut doch hier echt nix zum Thema, es sollte eher bedeuten, dass man doch bitte endlich diesen ad hominem Blödsinn einstellen sollte. "Ihr Juristen", "Ihr Ökonomen", "du als Lehrer" blablabla. Ich weiß, "bei euch" dreht sich anscheinend alles um "Kontext" aber es vergiftet einfach jede Diskussion. WEnn es so schwer fällt, klebt einfach den linken Bildteil ab und stellt euch vor, jeder Post würde von einem Anonymen Poster kommen.
 
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och komm, stell dich doch nicht blöd. dein VWL-skill ist, gemessen an den postings der letzten jahre, nachweislich eher so mittel. also verzichte bitte darauf, das als argument zu bringen, denn es ist keins.


@gustavo: ist das jetzt vor oder nach transfereinkommen und ist das inklusive der arbeitslosen oder exklusive? denn der gini der verfügbaren HH-EK nach Transfers ist tatsächlich nicht so stark gestiegen die letzten zehn jahre. aber die diskussion hatten wir ja schon zigfach. nix neues unter der sonne.
 
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